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Typischer Einstieg in die Fotografie

Kameratechnik > Sucherkamera

Sucherkameras

Sucherkameras haben ihren Namen von dem eingebauten Sucher (engl. viewfinder), der es den Fotogragfen ermöglicht, das Motiv vor der Aufnahme genau anzuvisieren. Dabei handelt es sich um ein mehr oder weniger komplexes Linsensystem, duch das man mit einem Auge hindurchsieht.
Je nach Geldbeutel des Fotografen kann die
Ausstattung dieses Suchers durch nützliche Funktionen ergänzt werden. Dieser Kameratyp dürfte wohl für viele Fotografen in den vergangenen Jahrzehnten der Einstieg in ihr Hobby gewesen sein.

Komfort ist keine Erfindung des Digitalzeitalters
Wenn Sie beim betrachten des Bildes oben glauben, dass es sich bei der abgebildeten Kamera um ein antiquarisches Modell handelt,  dann haben Sie recht. Die abgebildete Yasica Half 17 EE Rapid hat mein Vater um 1965 herum erworben. Im Gegensatz zu den klassischen Kleinbildkameras mit dem Aufnahemformat 24 x 36 mm wurde dieses Modell zwar ebenfalls mit 35mm Film, aber in sogenannten Rapid-Patronen geladen und das Aufnahmeformat betrug 18 x 24mm. Die Kamera nahm bei normaler Haltung, also Kamera quer -so wie auf dem Foto zu sehen-, im Hochformat auf. Diese Information wurde bereits im Sucher für den Fotofrafen in Form eines eingespiegelten, gelben Rahmens, sichtbar gemacht. Dazu gab es eine Anzeige der Belichtungszeit, mit der das Foto gemacht wird und der eingstellten Entfernung. Batterien sind übrigens keine nötig, das bischen Strom für die elektronische Verschlusszeiteneinstellung liefern die Selenzellen - die kleinen Glasfensterchen zwischen dem Objektiv in der Mitte und dem außen liegenden, silbernen Entfernungseinstellring.

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aber nicht weniger komfortabel als heute. Im linken Foto habe ich versucht darzustellen, wie sich der Blick durch den Sucher für den Fotografen darstellt. Deutlich zu sehen ist der Bildbegrenzungs-rahmen, die Verschluß-zeitenangaben für 1/30 und 1/250 Sekunde und die Warnung für Unter-belichtung (Blitzsymbol).

Im rechten Bild sieht man noch einmal einen Blick durch den Sucher, diesesmal etwas vollständiger (als "Motiv" diente mir die einzige freie Fläche meiner Werkbank ;) ). Links am Bildbegrenzungsrahmen sind die Markierung für die Entfernungseinstellung zu sehen: man erkennt die Symbole (von unten nach oben) für Brustbild, Personengruppe und Landschaft. Das Symbol für die Portraitaufnahme schließt sich unten an und ist hier nicht mehr im Bild. Mehr brauchte es damals nicht, um zu guten Fotos zu kommen.

Warum ich Ihnen dieses fototechnisch gesehene Fossil hier vorstelle? Weil Hersteller, Marketingstrategen und Verbraucher diese Spezies ganz offensichtlich wiederentdeckt haben. Nachdem die Werbung uns jahrelang ausschließlich kleine Kameras ohne Sucher präsentierte und uns einreden wollte, dass der eingebaute Monitor ausreichend sei, hat man sich scheinbar doch eines besseren besonnen und nach jahrelanger Abstinenz die Vorteile eines Suchers wieder zu schätzen gelernt. Endlich sind die Zeiten vorbei, in denen wir mit weit nach vorne gestreckten Armen und auf den Monitor starrend ein leichtes Opfer für Anrempler wurden, nur weil wir an einer belebten Stelle ein Erinnerungsfoto oder Ansicht aufnehmen wollten. Ab sofort wird die Retro-Digital-Kamera wieder ans Auge gerückt um durch den Sucher zu blicken, dabei können wir den einen Oberarm fest an die Brust drücken und zur Not auch das Kameragehäuse an die Stirn anlegen. Einen stabilen Stand mit leicht gespreizten Beinen vorausgesetzt ergibt sich so viel eher eine unverwackelte Aufnahme als in dieser Zombie-Haltung, die mich permanent an weitsichtige Menschen erinnert, die blos ihre Brille vergessen haben ;).
Auch gewisse fotografische Techniken, wie das Mitziehen, können so wesentlich besser (meiner Meinung nach überhaupt erst mit einer gewissen Aussicht auf Erfolg) praktiziert werden.

Ausgestattet mit einem Zoomobjektiv mittlerer Brennweite, Autofokus, einer guten Belichtungssteuerung und einiger, in der heutigen Zeit scheinbar unausweichlichen Motivprogramme, ergibt sich so schon die eine wesentlich edlere Kameraklasse als die auf der vorigen Seite vorgestellten Grundmodelle. Leider macht sich das auch beim Preis bemerkbar, in der Regel werden Sie Ihrem Händler zwischen 500.- bis über 1000.- Euro für ein solches Meisterstück überlassen müssen. Dafür bekommen Sie aber auch eine edele Kamera, hergestellt aus hochwertigen Komponenten und Werkstoffen sowie wertig verarbeitet. Es macht Spaß, eine solches Gerät in die Hand zu nehmen und damit zu fotografieren.

Alles kommt wieder

Fotos von alten, auf Film basierenden Kameras auf einer Website über Digitalfotografie? Lassen Sie sich nicht in die Irre führen: zwar benutzen wir heute statt des Mediums Film einen digitalen Chip zur Speicherung des latenten Bildes, das wir gerade aufgenommen haben. Die Technik rund um dieses Medium bleibt aber weitgehend die Gleiche.
Nach wie vor braucht das Aufnahmemedium ein lichtdichtes Gehäuse, welches Fremdlicht ab- und die einzelnen Komponenten der Kamera, also die Elektronik, das Objektiv usw., zusammen hält.
Schließlich funktioniert heute keine Digicam mehr ohne Akku bzw. Batterie und meist ist auch noch ein kleines Blitzgerät eingebaut.
Die Aufgabe eines Gehäuses ist es, all dies mechanisch stabil in einer handlichen Einheit zusam-men zu halten und vor Einflüssen von außen wie Feuchtigkeit, Staub, Erschütterungen oder einfach nur Fingern, zu schützen. Die einzelnen Bedienelemente müssen gut zu erreichen und zu verstellen sein (Stichwort Ergonomie), gefällig aus-sehen und gut anzufassen sein soll das Genze auch noch. Da kommen einige Anforderungen zusammen, die aber von den Ingeni-euren und Designern der vergangenen Jahrzehnte bereit bravourös gelöst wurden. Warum also auf bewährtes verzichten?

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