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Gewichtungsfaktoren festlegen

Kameratechnik > Eintscheidungshilfe beim Kauf

3) Gewichtungsfaktoren festlegen.

Hierbei werden die in der engeren Wahl befindlichen Kameramodelle der Reihe nach auf die Erfüllung der Kriterien hin untersucht, also festgehalten, wie gut das jeweils betrachtete Modell das gerade untersuchte Kriterium erfüllt. Eine gute Hilfe dabei bilden Tabellen und Graphen bzw. Kurven, ruhig mit der Hand gezeichnet. Dadurch wird aber das Zustandekommen einer Punktezahl jederzeit nach-vollziehbar. Außerdem besteht so nicht die Gefahr, ein Modell Überzubewerten, nur weil ihm ein gewisser Ruf anhaftet.
Es sind verschiedene Ansätze denkbar, beispielsweise eine Punktevergabe nach einem linearen Anstieg, also je mehr Megapixel desto mehr Punkte.





Bei 10 Punkten pro Megapixel ist allerdings für die Zukunft zu erwarten, dass wir unsere Tabelle dann jedesmal neu anpassen müssen, wenn wir mit der technischen Entwicklung Schritt halten wollen oder wir eine neue Kamera entdecken, die bisher noch nicht auf unserem "Speiseplan" stand.


Also sollten wir das Ganze nach oben begrenzen indem wir der Kamera in unserem Betrachtungs-pool mit der größten Pixelzahl die größte Punktezahl geben und der kleinsten Pixelzahl einen oder zwei Punkte. Alles andere dazwischen wird sich dann leicht einsortieren lassen.



Nehmen wir das Beispiel Gehäusefarben: Sie möchten lieber eine schwarze Kamera, in Ihrem Pool der zur Auswahl stehenden Modelle befinden sich aber auch einige Kameras, die der jeweilige Hersteller nur in knalligen und poppigen Farben anbietet.  
Beurteilt werden die Farben schwarz, rostrot, blau und pink. Die Tabelle zur Punktevergabe gestalten wir so, dass mit zunehmender Helligkeit der Farbe die Punktezahl immer kleiner wird und wobei unsere Wunschfarbe die Höchste Punktzahl erreicht:


Farben  | schwarz | rostrot | blau | pink

Punkte  |     10     |    7     |    5  |   2

 
 
So können wir später beispielsweise eine Lindgrüne (meine Tochter würde sagen "Froschgrüne") Kamera genau so einbauen wie eine Weisse oder Silberne, ohne Gefahr zu laufen, dass diese Kamera - nur weil sie die Lieblingsfarbe eines uns lieben Menschen hat- versehtlich 10 Punkte bekommt ;)
Da wir in einem solchen Falle das Kriterium  Farbe definiert hätten, ergäbe sich aus der Multiplikation des Wertes für die Farbe mit der Gewichtung eine gute Aussage, wie wichtig uns die Farbe in Wirklichkeit ist.

                                                                  

Diese Grafik hier rechts oben zeigt, wie so etwas aussehen kann. Einfach auf der X-Achse nach rechts gehen bis die gesuchte Pixelanzahl gefunden ist (hier als Beispiel 10,5 Mpixel), dann senkrecht nach oben bis zur blauen Linie und von dort aus nach links um an der Y-Achse die Punktezahl abzulesen. So bekommt die Kamera mit 10,5 MPixel genau die 6,5 Punkte, die sie verdient und nicht versehtlich 6 oder 7. Und sollten wir einen Wert benötigen, der über unser selbst gezeichnetes Diagramm hinausgeht, verlängern wir einfach mit Stift und Lineal den Graphen und die beiden Achsen,  erweitern die Skalierung und  schon sind wir für die Zukunft gerüstet.
Das können (und werden) wir mit allen Kriterien auf unserer Liste so tun. Dem Einen oder Anderen von Ihnen mag das übertrieben erscheinen, aber bitte denken Sie daran, dass Sie auf diese Art und Weise über jedes Kriteruim, auf das Sie beim Kauf einer Kamera Wert legen und auf jedes Detail, dass Ihnen wichtig erscheint, nachdenken müssen, und sei es auch noch so kurz. Wichtig ist allein, dass es bedacht wurde. Natürlich brauchen Sie diese Prozedur nicht zu durchzuführen, wenn Sie ein "Markenfetischist" sind und einfach alles, was ein bestimmter Hersteller auf den Markt wirft "geil" finden, ohne den tatsächlichen Nutzen für Sie zu hinterfragen, denn dann wollen Sie diese Marke ja haben. Aber wie sieht's denn aus mit den verschiedenen Modellen dieses Herstellers, na? Zwei bis drei Gehäuse im gleichen Preissegment, leicht unterschiedlich in der Ausstattung und Bedienung - welche soll es denn sein? ;)


Wenn allerdings die Ansicht bestehen sollte, dass eine zu große Sensorauflösung eher hinderlich ist, kann eine sich umkehrende Skala verwendet werden. Nötig werden kann solch eine Überlegung aus der Einsicht heraus, dass man bei Sensorgrößen von 24 Mpx und mehr schnell enorm große Bilddateien erhält, die trotz JPEG-Kompression die 20 Megabyte-Grenze überschreiten können (wer im Rohdatenformat fotografieren möchte erreicht hier ohne weiteres 75 MByte pro Bild). Hier kommen schnell Fragen zur Archivierung und Lade- bzw. Verarbeitungszeit bei der Bildbearbeitung auf, insbesondere, wenn man nicht über einen Computer der neuesten Genaration verfügt.
Mit einer solchen Skala können wir unser für uns gültiges Optimum definieren und Abweichen nach links oder rechts (bzw. bei der Pixelzahl oben oder unten) mit zunehmender Entfernung von diesem Optimum erst mit einem moderaten, dann immer stärker werdenden Punkteabfall "bestrafen", bis hin zu den KO-Kriterien: eine 5-Megapixel-Kamera würde hier kläglich abschneiden - das gäbe fast schon Punkteabzug ;).



 
 
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