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Für die Kamera

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Bindeglied zwischen Fotograf und Kamera

Wer mit längeren Belichtungszeiten arbeiten bzw. Nachtaufnahmen machen will, braucht eine geeignete Methode, seine Kamera erschütterungsfrei auslösen zu können. Das kann noch mit dem eingebauten Selbstauslöser gehen, vorausgesetzt, die Kamera steht stabil auf einem Stativ oder sonstigen Gegenstand. Auch bei Fotos mit sehr langer Brennweite verringert sich so die Gefahr, dass die Bilder verwackeln.
Wer aber Fotos von sich selbst über eine größere Entfernung als die eigene Armlänge und zu einem genau bestimmten Zeitpunkt machen möchte, der kommt um geeignetes Zubehör nicht herum. Je nach Kamerahersteller und Modell gibt es verschiedene Möglichkeiten. Angefangen vom einfachen Drahtauslöser über Kabelanschlüsse bis zum  Infrarotauslöser oder funk-gesteuerten Auslöser reicht die Palette. Schauen wir uns die am weitesten verbreiteten Möglichkeiten einmal an.

hier sollte ein Drahtauslöser zu sehen sein
Hier sollte der Kameraanschluß eines Drahtauslösers abgebildet sein

In früheren Jahren besorgte man sich einen Drahtauslöser, der mit einem speziellen Gewinde in den Auslöser geschraubt wurde. Ein solcher Drahtauslöser funktionierte im Prinzip wie ein Bowdenzug an der Fahrrad-Handbremse: In einem flexiblen, meist mit Stoff ummantelten dünnen Führungsrohr bewegte sich in Längsrichtung ein ebenfalls flexibler Draht. Ein Ende wurde, wie gesagt, in den Auslöser der Kamera geschraubt, das andere Ende war mit einer kleinen Platte versehen und wurde vom Fotografen betätigt. Eine preiswerte und zuverlässig funktionierende Methode. Für das Kameragewinde gab es auch mehr oder weniger aufwändige Ferderwerke, die nach einer einstellbaren Zeit den Auslöser betätigten und so die üblichen 10 bis 20 Sekunden der Kamera erheblich verlängerten. Einen Nachteil hatten die Drahtauslöser allerdings: brauchte man größere Längen, sties man schnell an Grenzen. In Katalogen habe ich zwar Längenangaben bis 80 cm gelesen, gesehen habe ich ein solches Teil jedoch nie.  Einzige Alternative waren pneumatische Fernauslöser, die über einen Schlauch die Kamera mit einer Art Ball verbunden haben. Zum Auslösen presste man den Ball zusammen und die dadurch komprimiere Luft betätigte den Auslöser.  

Wessen Hobbykasse besser gefüllt war konnte auf die relativ aufwendigen und somit teuren Funkauslöser zurückgreifen, von denen wir in den 1970er und -80er Jahren allerdings nur träumen konnten. Heute, im elektronisch-digitalen Zeitalter sind die Drahtauslöserbuchsen selten geworden, nur vereinzelt werden sie noch eingebaut (siehe FUJI S7000).

Foto des Nikon Infrarot-Fernauslösers ML-L3

Die meisten Spiegelreflexkameras bieten heute eine Buchse für einen Kabelauslöser und/oder eine Infrarotschnittstelle an. In meinem Fall sieht ein solcher Infrarot (IR-) Auslöser wie links abgebildet aus, rechts dagegen der Kabelauslöser, der mit der entsprechenden Buchse des Gehäuses verbunden wird.

Am Kameragehäuse befindet sich eine entsprechende IR-Empfangsdiode, die mit dem Sender anzupeilen ist und auf Knopfdruck schießt die Kamera ein Bild. Eine feine Sache, innerhalb geschlossener Räume habe ich mehrfach so aus bis zu 15m Entfernung meine Kamera ausgelöst.
Die Möglicheiten, eine Kamera auszulösen ohne sie in der Hand zu halten, sind also gegeben. Trotzdem bleiben noch Wünsche bei kreativen Fotografen unerfüllt:

hier sollte der Nikon-Kabelauslöser MC-DC1 zu sehen sein

Wie kann man z. B. Fotoserien von sich öffnenden Blüten erstellen? Ein mehrfaches Auslösen in regelmäßige Abständen ist hier eforderlich - ein langweiliger Job, nur dasitzen und alle dreißig Sekunden ein Bild machen, und das 30 Minuten lang ;)
Oder denken wir an die berühmte Fotofalle mit einer Lichtschranke: "Durch diese hohle Gasse muss er kommen..." lies Friedrich Schiller seinen Wilhelm Tell sagen.  Nur, dass wir unserem Fall mit der Kamera schießen, auf die Benutzung einer Armbrust verzichten wir freundlicherweise.
Natürlich kann man jetzt wieder seinen Geldbeutel in die Hand nehmen und auf Einkaufstour gehen. Da aber die IR-Schnittstelle die Kamera vollkommen vom Auslöser trennt, bietet diese sich geradezu zum Basteln an. Keine Schrauben sind zu lösen, nichts muss abgebaut oder anders eingestellt werden, kein elektrischer Fehler oder Kurzschluss kann unsere Kamera beschädigen. Das fordert geradezu die eigene Kreativität heraus und schreit nach einer individuellen Lösung. Mehr dazu auf den Seiten über selbstgebautes Zubehör.

 
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